Hebelprodukte im Fokus: Optionen, Futures & CFDs erklärt

Hebelprodukte spielen eine bedeutende Rolle in der Finanzwelt und bieten Anlegern die Möglichkeit, mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz große Gewinne zu erzielen. Unter den vielen Hebelprodukten sind Optionen, Futures, Contracts for Difference (CFDs) und Hebelzertifikate besonders beliebt. Doch für viele Anleger können diese Finanzinstrumente auf den ersten Blick komplex und verwirrend erscheinen. Wie also funktionieren Hebelprodukte genau und wie kann man sie beim Börsenhandel zu seinem Vorteil einsetzen?

Welche Risiken gibt es beim Handel mit Hebel?

Der Handel mit Hebel birgt Risiken, die bekannt sein sollten. Eine erhöhte Volatilität ermöglicht sowohl höhere Gewinne als auch Verluste. Entscheidend ist, dass Sie Ihre finanzielle Lage realistisch einschätzen und nur entbehrliches Kapital investieren. Der Hebel erhöht sowohl den Einsatz als auch potenzielle Verluste. Ein zu hohes Risiko ist schwer konrollierbar und kann schnell in hohe Verluste ausufern. Die starke Volatilität kann eine starke emotionale Belastung werden, da schnelle Entscheidungen ohne ausreichende Überlegung und Informationen getroffen werden müssen. Dies erhöht sowohl die Fehlerwahrscheinlichkeit als auch das Verlustrisiko. Nicht jeder ist für den Handel mit Hebel geeignet. Vor dem Einstieg sollten Sie zudem die genaue Hebelwirkung berechnen, die sie benötigen, um die gewünschte Positionsgröße zu erreichen. Dazu müssen Sie sich im Voraus entscheiden, wieviel Eigenkapital Sie einsetzen möchten. Die Hebelwirkung können Sie auch online berechnen, zum Beispiel mit dem Hebel Rechner von Trading.de.

Vergleich der Hebelprodukte

Hebelprodukte ermöglichen Anlegern eine hohe Rendite bei geringem Kapitaleinsatz. Sie umfassen Optionen, Futures, CFDs und Hebelzertifikate. Optionen sind Verträge, die dem Käufer das Recht geben, zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Futures sind standardisierte Verträge für den Kauf oder Verkauf zu einem bestimmten Preis und Termin. CFDs basieren auf dem Unterschied zwischen Einstiegs- und Ausstiegskurs. Hebelzertifikate bieten ähnliche Chancen.   

Optionen

Eine Option ist ein Vertrag zwischen zwei Parteien, der dem Käufer das Recht gibt, aber nicht die Pflicht, ein bestimmtes Finanzinstrument zu einem festgelegten Preis innerhalb eines definierten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Der Käufer zahlt eine Prämie für diese Option. Es wird zwischen zwei grundlegenden Optionstypen unterschieden:

  • Call-Optionen: Bei einer Call-Option hat der Käufer das Recht, das zugrunde liegende Instrument zu einem festgelegten Preis vor dem Verfall zu kaufen.
  • Put-Optionen: Bei einer Put-Option hat der Käufer das Recht, das Instrument zu einem festgelegten Preis vor dem Verfall zu verkaufen.

Optionen bieten Anlegern viele Vorteile. Sie ermöglichen spekulative Wetten auf steigende oder fallende Märkte, ohne, dass sie das Basisinstrument tatsächlich besitzen müssen. Zudem bieten sie begrenztes Risiko und Chancen für Gewinne in auf- und absteigenden Märkten.

Futures

Futures sind vielseitige Finanzinstrumente, die den Handel in verschiedenen Märkten ermöglichen. Sie werden an Terminbörsen gehandelt und ermöglichen Investoren, auf Preisentwicklungen zu spekulieren. Futures dienen sowohl als Absicherungsinstrumente als auch zur Spekulation. Anleger können sie nutzen, um sich gegen Preisverluste abzusichern oder von steigenden Preisen zu profitieren. Der Futures-Handel ist einfach und bietet viele Vorteile. Investoren können mit wenig Kapital große Positionen eröffnen und Risiken durch Hebelwirkung begrenzen. Allerdings ist der Futures-Handel nicht für jeden geeignet und erfordert Erfahrung. 

CFDs

CFDs (Contracts for Difference) sind spezielle Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, auf die Preisbewegungen eines Basiswerts zu spekulieren. Sie gelten als Hebelprodukte, da sie Investoren ermöglichen, mit vergleichsweise wenig Kapital in einen Markt einzusteigen.Trader können mittels CFDs sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen, sodass auch Bärenmärkte potenziell gewinnbringend sein können. Dennoch ist der Handel mit CFDs mit Risiken verbunden und erfordert Erfahrung. Im Vergleich zum direkten Kauf des Basiswerts bietet der CFD-Handel jedoch Flexibilität und diverse Vorteile. Händler können leicht ihre Position ändern oder schließen, ohne den eigentlichen Basiswert besitzen zu müssen. Zusätzlich ermöglichen CFDs den Zugang zu internationalen Märkten und die Partizipation an globalen Trends. Dennoch sollten CFDs nur von erfahrenen Investoren genutzt werden, die über die Risiken informiert sind und bereit sind, diese einzugehen.  

Hebelzertifikate

Hebelzertifikate sind Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, mit einem geringen Kapitaleinsatz eine deutlich höhere Rendite als bei herkömmlichen Investitionen zu erzielen. Sie werden auch als "Hebelprodukte" oder "Leveraged Products" bezeichnet. Diese Zertifikate basieren auf einem zugrunde liegenden Vermögenswert wie Aktien, Indizes oder Rohstoffen. Der Kurs des Zertifikats ist eng mit dem Kurs des Basiswerts verknüpft und spiegelt ihn entweder im Verhältnis 1:1 wider (bei Direkt-Zertifikaten) oder multipliziert ihn mit einem bestimmten Faktor (bei Hebel-Zertifikaten). Dieser Faktor variiert je nach Zertifikat und liegt oft zwischen 2 und 5.

Angenommen, ein Anleger investiert 100 Euro in ein Hebelzertifikat mit einem Faktor von 3 auf den DAX. Steigt der DAX um 10 Prozent, erhöht sich der Kurs des Zertifikats um 30 Prozent aufgrund der Multiplikation mit dem Faktor. Der Anleger erzielt somit einen Gewinn von 300 Euro, obwohl er nur 100 Euro investiert hat!

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Hebelzertifikate auch Risiken bergen. Wenn der Kurs des Basiswerts nicht wie erwartet steigt, kann man sehr schnell sein gesamtes investiertes Kapital verlieren. Daher ist es entscheidend, sich vor dem Kauf von Hebelzertifikaten umfassend über die Risiken zu informieren und sich bewusst zu sein, dass auch hohe Verluste möglich sind.